René Müller Fußballprofi

Ex-Fußballprofi René Müller kommt

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Mit René Müller ist am Sonntag, 1. Juli, um 17.30 Uhr ein ehemaliger DDR-Nationalspieler und Bundesligaprofi beim Gottesdienst mit Lebensbericht zu Gast. Er erzählt von den Höhen und Tiefen seiner Karriere, wie es heute in der Bundesliga zugeht und was für ihn Glaube bedeutet.

René Müller war 1986 und 1987 „bester Fußballer des Landes“. Er war Spieler bei: 1. FC Lokomotive Leipzig, FC Sachsen Leipzig, 1. FC Dynamo Dresden, FC St. Pauli, in der DDR Nationalmannschaft und als Trainer bei VfB Leipzig, Eintract Frankfurt, VFC Plauen, FC Rot-Weiß Erfurt, Hallescher FC und 1. FC Nurnberg UU

Im Anschluss an den Gottesdienst besteht die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Abendessen nach dem Motto „bring & share“ sowie zu Gemeinschaft und netten Gesprächen.

Der Kindergottesdienst findet zeitgleich im Seehaus statt.

 

Für alle Sportler, die an regelmäßigem Austausch über Sport und Glaube Interesse haben:
Donnerstags findet zweiwöchentlich ein Sportlerbibelkreis bei Familie Gühring in Zusammenarbeit mit SRS e.V. statt.

 

Artikel in Soulsaver.de, 29.06.18:

Torwartlegende René Müller war überzeugter Atheist.
ali Juni 29, 2018 Blog / Lebensberichte

Heute ist Manuel Neuer in aller Munde. In der DDR war es Jürgen Croy von Sachsenring Zwickau. Mit ihm im Tor konnte sogar eine schwache Mannschaft zumindest auf ein Unentschieden hoffen. Spiele, die dann im Elfmeterschießen entschieden wurden, waren regelmäßig sein Ding. Die entscheidenden Elfer schoss er dann selbst. Selbst Lew Jaschin , Gordon Banks oder Sepp Maier (die berühmtesten Keeper damals) waren nicht so gut wie er! Nach ihm kam lange nichts. Doch dann war da wieder ein großer Hoffnungsträger aus Sachsen, der sah ihm auch schon äußerlich sehr ähnlich: R e n é M ü l l e r (geb. am 11.02. 1959 in Leipzig). Er war Mitglied der DDR – Staatspartei, der SED, aber die DDR-Führung mit Sicherheitschef Erich Mielke mochte ihn trotzdem nicht, weil er schon als junger Spieler immer nach der Wahrheit fragte und den Mund aufmachte, wo er Ungerechtigkeiten sah. Vor allem aber war er beim falschen Club: nicht beim Serienmeister BFC Dynamo, sondern eben beim FC Lok Leipzig, der in den Pokalspielen den Lieblingsverein des Stasi-Chefs immer wieder mal alt aussehen ließ. Wegen des frei erfundenen Verdachts, René Müller habe vor, die DDR heimlich zu verlassen, sollte ihm sogar seine ganze Laufbahn kaputt gemacht werden. Bis heute weiß René Müller nicht, wieso ihm eigentlich ausgerechnet ein Brief von Manfred Ewald (Vorsitzender des DDR-Sportbundes) die Freiheit und damit auch die Kariere rettete. Dann kam sein größtes Spiel: Im Halbfinale des Europokals der Pokalsieger (soweit kamen nur einmal Magdeburg u. Jena, aber der BFC nie!) kam es nach großem Spiel mit Verlängerung zum Elfmeterschießen gegen die französischen Weltstars von „Girondin Bordaux“. René hielt zwei Elfmeter und trat als letzter Leipziger Schütze selbst an. Ganz entschlossen schoss er „Links ins obere Eck“ und „Tooor!“ – Leipzig stand im Finale und René war als Mannschaftskapitän der DDR – Nationalmannschaft (46 Länderspiele) nicht mehr wegzudiskutieren. Zweimal wurde René Müller Fußballer des Jahres in der DDR: 1986 und 1987. Dann kam die Wende und er wechselte aus Leipzig nach Dresden, wo er sein Traum von der Bundesliga wahrmachen konnte. Inzwischen hatte er gemerkt, dass es im Leben viel Wichtigeres gibt als Fußball. Sein Leben außerhalb des Fußballs war unerfüllt und hohl. Aber mit wem kann man darüber sprechen? Der einzige bekennende Christ in seiner Mannschaft war ausgerechnet ein Schwarzer: Oliver Pagé. Die Gespräche mit ihm rüttelten an sein materialistisches Weltbild, doch sein Herz traf dann ein unerwarteter „Zufall“. Der brasilianische Weltklasse-Verteidiger Jorginho (damals Bayer Leverkusen) schenkte in dieser Zeit vor jedem Spiel jedem Kapitän der gegnerischen Bundesligamannschaften eine B i b e l. „Vielleicht war ich der einzige, der sie dann wirklich gelesen hat.“, vermutete er später. Über die Initiative „Sportler ruft Sportler“ bekam er Kontakt zum ehemaligen Cottbuser Prediger Werner Chmell und ließ sich 1993 taufen. „Ich folge heute, so gut es geht, Jesus nach“, sagte er einmal in einem Interview den NÜRNBERGER NACHRICHTEN. So wagte er es als Trainer in Halle und Leipzig sich gegen einen Teil der Fans zu stellen. Sie hatten nämlich den dunkelhäutigen Stürmer Adebowale Ogundbure rassistisch beleidigt. Müller hielt zu ihm und wurde selbst zur Zielscheibe von Hass und Spott. Aber hatte Jesus nicht gesagt: „Was ihr getan habt einem von diesen meiner geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“? Darum, meine lieben Nachbarn, lasst uns nicht feige sein, sondern wie manch guter Torhüter von ihm lernen: “Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander“!